Für Berechnung von CO2-Äquivalenten für kurzlebige Klimagase wie Methan wurden neue Berechnungsweisen vorgeschlagen. Diese tragen der Tatsache Rechnung, dass der Erwärmungseffekt solcher Gase von den vorangegangenen Änderungen der Emissionen abhängt, statt von der Gesamtkonzentration in der Atmosphäre, wie es beim Kohlendioxyd der Fall ist. Für Methan aus der Pansenverdauung sollte außerdem in Rechnung gestellt werden, dass durch den landwirtschaftlichen Futterbau eine ständige Rückführung des in Form von Methan ausgestoßenen Kohlenstoffs erfolgt. Im Unterschied zu Methan aus fossilen Quellen kann sich so ein Gleichgewicht zwischen Ausstoß und Abbau von Methan einstellen, das zu keiner weiteren Erwärmung führt. Als Schlussfolgerung ergibt sich eine noch stärkere Priorisierung von Maßnahmen zur Minderung des Ausstoßes von fossilem Methan, als ohnehin aus Kostengründen angezeigt. Weiterhin wird deutlich, dass in einer Gleichgewichtssituation eine CO2-Bepreisung von Methan aus der Pansenverdauung klimapolitisch nicht sinnvoll ist.
Von:  Norbert Reinsch1 ; 1 Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN), Dummerstorf, E-Mail: reinsch@fbn-dummerstorf.de