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Züchtungskunde, 84, (6) S. 511-522, 2012, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Untersuchungen zur Mastleistung und Schlachtkörper​zusammensetzung von Stubenküken aus Masthybriden und verschiedenen Legehybridherkünften

Mirjam Koenig1 ; Gisela Hahn1 ; K. Damme2 ; M. Schmutz3 ; 1 Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Institut für Sicher​heit und Qualität bei Fleisch, 95326 Kulmbach, E-Mail: Mirjam.Koenig@gmx.de ; 2 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel, 97318 Kitzingen ; 3 Firma Lohmann Tierzucht GmbH, 27454 Cuxhaven

Die vorliegende Untersuchung stand im Zusammenhang mit der Entwicklung von Verfahren, die der Verbesserung der Tiergerechtheit im Bereich der Vermehrung von Legehennen dienten. Hierbei sollten durchgehend ethisch vertretbare Produktionsverfahren entwickelt und wirtschaftlich optimiert werden. Konkretes Ziel war es, Alternativen zur derzeitigen Praxis der Tötung frisch geschlüpfter männlicher Legehybriden – in Deutschland über 40 Mio. – aufzuzeigen. Im Rahmen mehrerer Mastdurchgänge wurden die Wirtschaftlichkeit, verschiedene Managementfaktoren und die Produkteigenschaften untersucht. Hierbei wurden Basisdaten zur Mastleistung und Schlachtkörperzusammensetzung erarbeitet, um die Eignung von Legehybrid-Herkünften zu ermitteln. In den Versuch wurden die mittelschweren Braunleger Lohmann Brown und Hy-Line Brown sowie die leichten Weißleger Lohmann Selected Leghorn und Dekalb White einbezogen. Als Kontrolle wurde der Masthybrid Ross 308 gewählt. Die Tiere wurden in Bodenhaltung mit einem Standardmastfutter ad libitum gemästet. Das festgelegte Zielgewicht von 650 g erreichten die Broiler (Ross) nach 19 Tagen, die Braunleger LB und Hy-Line nach 47 Tagen und die Weißleger LSL und Dekalb nach 49 Tagen. Die Untersuchungen zur Mastleistung zeigten, dass es sinnvoll war, die Mast der Legehybriden im Bereich des Zielgewichtes zu beenden. Die Futterverwertung lag im Durchschnitt bei 1:2,2 (Braun​leger LB und Hy-Line) und 1:2,7 (Weißleger LSL und Dekalb). Die Broiler (Ross) erreichten Werte von 1:1,2. Die Gewichte der wertvollen Teilstücke (Brust, Oberkeule, Unterkeule) lagen bei den Broilern höher als bei den Legehybriden. Das Fleischgewicht erreichte bei den Broilern den höchsten Wert, bei den Legehybriden signifikant niedrigere Werte. Hinsichtlich der Anteile der Teilstücke am Schlachtkörper unterschieden sich die Legehybriden nicht voneinander. Dieses Projekt stellte eine erste Bestandsaufnahme zur Produktion von Stubenküken dar. Insbesondere die tierschutzrechtlichen und ethischen Aspekte werden Diskussionspunkte bleiben.

Männliche Legehybriden; Mastleistung; Stubenküken; Ethik; Schlachtkörperzusammensetzung


Studies on growth performance and carcass composition of laying-type
cockerels used as coquelets

The aim of the study was the development of a new conventional and ethically justifiable production system for the rearing of male laying-type cockerels to produce coquelets. The purpose was to find an alternative to the present culling of one-day-old male layer chicks, which amounts in Germany to more than 40 millions per year. In the course of several rearing periods, economic efficiency, suitable management factors, and carcass product quality were to be evaluated. The experiment was performed on commercial broilers (Ross 308) and different genotypes of laying-type cockerels: medium heavy, brown-eggshell Lohmann Brown (LB) and Hy-Line Brown (Hyline); light, white-eggshell Lohmann Selected Leghorn (LSL) and Dekalb White (Dekalb). The cockerels were reared on deep litter, and were fed standard diets ad libitum . The first step was to find the appropriate genotype by analyzing growth performance and carcass composition. The broilers attained the intended carcass weight of about 650 g after 19 days, the laying-type cockerels after 47 days (LB, Hy-Line) or 49 days (LSL, Dekalb). The results on growth performance showed that it was reasonable to stop fattening duration at this point. Feed conversion was calculated to be 1:1.2 for broilers, and 1:2.45 for egg-laying types. The weights of valuable parts (i.e. breast, legs) were higher for broilers than for laying-type cockerels. The relative carcass composition was not different between the laying-type breeds. Our study could contribute to link the production of a high-quality niche product with the solution of ethical problems in animal production.

Cockerels; fattening performance; carcass composition; coquelets; ethics


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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