Züchtungskunde, 89, (4) S. 292-299, 2017, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Scientific Articles
Untersuchungen zur automatischen Detektion der Brunst
bei Jungsauen
St. Hoy1 ; J. Harth2 ; W. Brede3 ; Birgit Hinrichs4 ; Carmen Weirich1 ; 1 Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Leihgesterner Weg 52, D-35392 Gießen, Email: Steffen.Hoy@agrar.uni-giessen.de ; 2 Harth GbR – Landwirtschaft, Grubenstraße 1, 66909 Steinbach am Glan ; 3 STA Alsfeld, An der Hessenhalle 1, D-36304 Alsfeld ; 4 Birgit Hinrichs, Big Dutchman Pig International GmbH, Auf der Lage 2, D-49377 Vechta
Bei 311 Jungsauen (JS), die in einem Betrieb an einer elektronischen Abrufstation gefüttert wurden, wurde die Brunst automatisch durch einen Brunstdetektor und/oder visuell durch den Betriebsleiter bestimmt. Bei der automatischen Detektion musste eine bestimmte Mindestanzahl an Besuchen und/oder eine Mindestaufenthaltsdauer der (brünstigen) JS am „Guckloch“ mit Antenne zu einer Eberbucht erreicht werden, um das betreffende Tier als brünstig einzustufen. Die Sensitivität der Methode betrug 35,6% und die Spezifität 93,2%. An Tagen mit Brunst betrug im Mittel die Anzahl der Besuche am Brunstdetektor 11,3 bis 11,9 und die gesamte Aufenthaltsdauer etwa 1.000 Sekunden pro Tier und Tag. Das mittlere Alter bei Brunsterkennung lag zwischen 201,1 und 206,9 Lebenstagen. Bei Erstbesamungs- und Erstferkelalter gab es keine Differenzen zwischen geschlechtsreifen und nicht geschlechtsreifen JS (257,8 bzw. 257,6 Tage; 371,3 bzw. 370,9 Tage). Die Abferkelrate war bei den wahrscheinlich nicht geschlechtsreifen Jungsauen mit 89,7% niedriger als bei den geschlechtsreifen Vergleichstieren (94%, p > 0,05). Tendenziell erzielten geschlechtsreif zur Brunstsynchronisation (BS) aufgestallte Jungsauen eine um 0,2 gesamt und 0,3 lebend geborene Ferkel höhere Wurfgröße, woraus sich ein um 84 lebend geborene Ferkel je 100 besamte JS höherer Ferkelindex ergab.
Jungsau; Brunsterkennung; Wurfgröße; Abferkelrate; Ferkelindex
Investigations on automatic detection of estrus in gilts
Estrus was automatically detected by a heat detector and/or visually by the herd manager in 311 gilts fed in one farm at an electronic feeding station. In the case of automatic detection, a certain minimum number of visits and/or a minimum duration of stay of the (estrous) gilts at the “peephole” with antenna to a boar pen had to be achieved in order to classify the animal as estrous. Sensitivity of method was 35.6% and specificity 93.2%. The mean number of visits at heat detector on day of estrus was 11.3 to 11.9 and the total duration of stay around 1,000 seconds per day and gilt. The mean age at heat detection was between 201.1 and 206.9 days. There were no differences between mature and probably immature gilts concerning the age at first insemination (257.8, 257.6 days, resp.) and the age at first farrowing (371.3, 370.9 days, resp.). In tendency, the farrowing rate of the probably immature gilts (89.7%) was lower than in mature pen-mates (94%, p > 0.05). Mature gilts at the beginning of heat synchronization had a non-significantly higher litter size by 0.2 total and 0.3 alive born piglets compared with immature gilts leading to a higher piglet index by 84 alive born piglets per 100 inseminated gilts.
Gilt; estrus detection; litter size; farrowing rate; piglet index