Auf der Weide sind Schafe Infektionen mit gastrointestinalen Nematoden ausgesetzt. Infektionen mit gastrointestinalen Nematoden verursachen Schäden am Tier und haben auch ökonomische Relevanz. Um eine zu starke Parasitenlast im Tier zu vermeiden und um Parasitosen zu therapieren, werden Anthelminthika zur Entwurmung eingesetzt. Jedoch zeigen sich gastrointestinale Nematoden zunehmend resistent gegen Anthelminthika und machen eine Therapie immer weniger wirksam. Dementsprechend sind alternative Strategien zur Bekämpfung von gastrointestinalen Nematoden erforderlich. Die Zucht auf Schafe mit erhöhter Immunkompetenz gegenüber gastrointestinalen Nematoden stellt eine nachhaltige und langfristige Strategie dar. Um hierbei verantwortungsbewusst und zielführend vorgehen zu können, muss die Komplexität von Infektionen mit gastrointestinalen Nematoden detaillierter betrachtet werden. Dieser Übersichtsartikel befasst sich deshalb mit der Infektion, den Auswirkungen der Infektion auf das Tier, der vom Tier gezeigten immunologischen Reaktion, der erworbenen Immunität gegenüber gastrointestinalen Nematoden sowie mit Parasit-Wirt-Interaktionen. Der Artikel bezieht sich auf die Situation in Deutschland und resümiert am Ende nationalen Handlungsbedarf.
Von:  Markus Schmid1
; Jörn Bennewitz1
; Volker Stefanski1
; 1 Institut für Nutztierwissenschaften, Universität Hohenheim, Garbenstraße 17, 70599 Stuttgart, E-Mail: markus_schmid@uni-hohenheim.de