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Züchtungskunde, 81, (6) S. 451-460, 2009, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Fütterungsbedingte Schadensfälle in Milchviehbeständen

J. Kamphues1 ; Petra Wolf1 ; Anne Mößeler1 ; 1 Institut für Tierernährung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bischofsholer Damm 15, 30173 Hannover, E-Mail: josef.kamphues@tiho-hannover.de

Futtermittel und Fütterungsbedingungen (insbesondere die Rationsgestaltung) sind auch in Milchviehbeständen nicht selten die Ursache von Gesundheitsstörungen und/oder Leistungseinbußen. Die hierbei möglichen Schäden (im Sinne von finanziellen Einbußen) reichen von Leistungsminderungen in Form von geringerer Fruchtbarkeit, reduzierter Milchmenge oder auch Veränderungen in der Milchqualität über klinische Störungen (gekoppelt mit Behandlungskosten) bis hin zu Tierverlusten (m. o. w. plötzliches Verenden einzelner oder mehrerer Tiere). Im Unterschied zu den Bedingungen in der Schweine- und Geflügelhaltung, wo Alleinfutterkonzepte üblich sind, ist in der Milchkuhfütterung die Aufdeckung von Schwachstellen und Fehlern in der Fütterung, d. h. die ursächliche Klärung derart bedingter Probleme, sehr viel schwieriger. Die Vielfalt von Futtermitteln mit ihrer Variation in Zusammensetzung und Qualität, die Unterschiede in der Rationsgestaltung in Abhängigkeit von betrieblichen Gegebenheiten (Haltung/Fütterungstechnik) und vom Leistungsstadium (Trockenstehzeit/Hochlaktation) und nicht zuletzt die erhebliche individuelle Variation in der Futteraufnahme (betrifft die Menge und Relation der diversen Komponenten in der Ration) erklären die besondere Herausforderung für Tierärzte in der Bestandsbetreuung, wenn es um möglicherweise fütterungsbedingte Probleme in Milchviehbetrieben geht. Eine umfassende nutritive Anamnese, die Befunderhebung vor Ort (inklusive der klinischen Untersuchung), die Entnahme diverser Proben (von Futtermitteln und Tieren) sowie die Rationskontrolle und -korrektur bilden hierbei die Grundlage einer ätiologischen Klärung und Problemlösung.

Milchkühe; Schadensfälle; Fütterung; nutritive Anamnese; Herdengesundheit


Impaired health and reduced performance in dairy cows due to dietary faults

In dairy herds, the feedstuff and feeding conditions (particularly the composition of rations) are not seldom the cause of disturbed health and/or reduced performance. The spectrum of problems occurring ranges from impaired fertility, reduced milk production or changes in its composition, respectively, to clinically obvious disorders (connected with treatment expenses) to animal losses (more or less abrupt death of individual animal or multiple animals). In contrast to the conditions in pig and poultry feeding, where complete diets are common, the detection of dietary faults, i.e. the causal clarification, is much more complicated in dairy cow feeding. The diversity of ingredients and their variation concerning composition and quality, the differences in ration composition due to farm based conditions in housing and feeding technique but also the production level (dry period/peak of lactation) – and last but not least the remarkable individual variation in feed intake (concerning amounts and feeding behavior) define the particular challenge for bovine practitioner concerning feed related problems in dairy cattle farms.

Gathering information on the case history (anamnestic data), inspection and clinical investigation, sampling (regarding feeds and animal derived substrates), evaluating the composition of the ration, calculating the energy and nutrient supply, considering potential contaminants and antinutritional factors in the diet are the main measures for bovine practitioners to find out the real cause of problems occurring in dairy cows due to faults in feeds and feeding.

Dairy cows; claim; feeding; herd health; faults in feeding; case history


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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