Züchtungskunde, 84, (4) S. 340-349, 2012, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Scientific Articles
Einsatz von Glycerin in Kraftfuttermischungen für die intensive Lämmermast
T. Steiner1 ; G. Bellof1 ; 1 Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Fakultät Land- und Ernährungswirtschaft, Fachgebiet Tierernährung, D-85350 Freising. E-Mail: gerhard.bellof@hswt.de.
In einem Mastversuch mit Bocklämmern sollte überprüft werden, wie sich unterschiedliche Anteile an Rohglycerin in der Tagesration auf die Mast- und Schlachtleistung der Tiere auswirken. Es wurden insgesamt 36 Bocklämmer (genetische Herkunft: Merino-Landschaf) in vier Fütterungsgruppen gemästet und bei einem Endgewicht von 45 kg bzw. 50 kg geschlachtet. Die Fütterung der Tiere erfolgte mit Kraftfuttermischungen und Heu (jeweils ad libitum). Die vier Kraftfuttermischungen waren auf der Basis von Getreide und Soja/Rapsextraktionsschrot konzipiert. Sie unterschieden sich wie folgt: A: 0,5% Sojaöl, B: 2,5% Melasse, C: 2,5% Glycerin und D: 5,0% Glycerin. Die vier Mischungen waren isonitrogen und isoenergetisch zusammengesetzt.
Die Tiere unterschieden sich in der Wachstumsleistung (durchschnittliche Tageszunahmen 340 g) nicht signifikant voneinander. Zwar nahmen die Fütterungsgruppen mit Glycerin (C und D) weniger Kraftfutter auf, diese Gruppen verzehrten dafür mehr Heu auf, sodass bei der Gesamttrockenmasseaufnahme keine signifikanten Gruppenunterschiede festzustellen waren. Bei den Schlachtleistungsmerkmalen zeigten sich – mit Ausnahme der Nierenfettmenge – ebenfalls keine gerichteten Unterschiede. Die Tiere der Gruppe D wiesen signifikant niedrigere Nierenfettmengen auf als die der Gruppe A.
Glycerin kann in Höhe der geprüften Dosis ohne Nachteile in der intensiven Lämmermast eingesetzt werden.
Glycerin; Lämmermast; Futteraufnahme; Mastleistung; Schlachtkörperwert
Utilisation of crude glycerin in concentrate mixtures of lambs
The objective of this feeding experiment was to find out how different contents of crude glycerin in concentrate mixtures affect the fattening performance and the carcass value of lambs.
A total of 36 male lambs (purebred Merinolandsheep) were allocated into four feeding groups. The animals were fattened and then slaughtered at a body weight of 45 kg or 50 kg. As rations components, hay and four different feed concentrates (A: 0.5% Soy bean oil, B: 2.5% Molasse, C: 2.5% Crude glycerin und D: 5.0% Crude glycerin) were used. The concentrate mixtures had isonitrogen (17% CP) and isoenergetic (11.0 MJ ME/kg) values.
No significant differences in total daily feed intake and daily gain (average 340 g/d) between the feeding groups were noticed. The feedstuff had only a slight influence on carcass value. A significant difference between the groups was noted in the amount of kidney fat. An increased amount of kidney fat was found in the carcasses of animals in group A.
In lamb fattening a dose of 5% Crude glycerin in concentrate mixtures is possible without disadvantage.
Lamb fattening; crude glycerin; feeding costs