Züchtungskunde, 81, (4) S. 225-234, 2009, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart
Scientific Articles
Einfluss der Länge der Weideperiode auf die Betriebsrentabilität und auf die ökonomischen Gewichte von Merkmalen in der Fleischrinderzucht
K. Keller1) ; Birgit Fürst-Waltl2) ; Roswitha Baumung2) ; Zsuzsanna Fekete1) ; F. Szabó1) ; 1) Pannon University, Georgikon Faculty of Agriculture, Deak Ferenc utca 16, H-8360 Keszthely, Ungarn. E-Mail: kekszi5.0@citromail.hu ; 2) Universität für Bodenkultur, Institut für Nutztierwissenschaften, Gregor Mendel-Straße 33, A-1180 Wien, Österreich.
In der vorliegenden Arbeit wurden die Einkommensverhältnisse in der Fleischrinderhaltung mit und ohne Subventionen bei unterschiedlicher Länge der Weideperiode modelliert. Weiterhin wurden sowohl marginale als auch relative ökonomische Gewichte für bedeutende Merkmale in der Fleischrinderhaltung abgeleitet. Die Weideperiode betrug 130, 160, 190 und 220 Tage. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass die Branche bei einem Preis des Absetzkalbes von mindestens € 2,35 (weiblich) bzw. € 2,75 (männlich) pro kg rentabel sein kann. Der Erlös pro Kuh bzw. pro ha wird durch die unterschiedliche Dauer der Weideperiode kaum beeinflusst. Auf Grund der Untersuchungen können durch die Verlängerung der Weideperiode um 30 Tage jedoch Direktkosten von € 20 pro Kuh gespart werden. Die Verlängerung der Weideperiode beeinflusst die marginalen ökonomischen Gewichte des Kalbeverlaufs, der Totgeburtenrate und des Kälberabgangs bis zum Absetzen nicht. In wirtschaftlicher Hinsicht ist das Reproduktionsmerkmal Konzeptionsrate der Kühe – unabhängig von der Länge der Weideperiode – am bedeutendsten. Darauf folgen die Nutzungsdauer der Kühe, die Kälberverluste bei der Geburt, das Gewicht der Kälber im Alter von 120 Tagen, die Konzeptionsrate der Färsen, das Gewicht der Kälber bei der Geburt bzw. der Kalbeverlauf.
Fleischrinder; Rentabilitätsverhältnis; ökonomische Gewichte; Weideperiode; Reproduktionsmerkmale
Impact of length of grazing on farm profitability and economic weights of traits in beef cattle
Earning capacities in beef farms were evaluated considering scenarios including and excluding several subsidies as well as different lengths of grazing periods. Additionally marginal and relative economic weights were derived for various important traits in beef cattle breeding. Examinations were carried out for scenarios assuming grazing periods of 130,160,190 and 220 days, respectively. According to the results beef cattle farming may be profitable for all scenarios when the price for weaned female and male calves was at least € 2,35 and € 2,75 per kg, respectively. For all lengths of grazing periods, the reproduction trait conception rate of cows was the economically most important trait; followed by longevity of cows, stillbirth rate, weight of calves at 120 days of age, the conception rate of heifers, birth weight of calves, and calving ease.
Beef cattle; profitability; economic weights; grazing period; reproduction traits