CattleHub ist das Akronym für ein Verbundprojekt, das zur Gruppe der 14 vom BMEL geförderten „Experimentierfelder zur Digitalisierung“ gehört. Dabei geht es um „Digitale Assistenzsysteme für eine intelligente Rinderhaltung“. In diesem Beitrag werden nur zwei wichtige Ziele des Verbundprojektes betrachtet; die Nutzeneffekte und Einsatzgrenzen bestimmter Anwendungsbeispiele sowie die Unterscheidungsmerkmale der Assistenzsysteme in Bezug auf ihre Anwendungslevel und ihre Bewertung.
Bei den hier vorgestellten Anwendungen wird sehr schnell erkennbar, dass es nicht nur um die Einsparung von Arbeitszeit oder körperliche Entlastungen geht. Vielmehr stehen der Zugewinn an Freiheitsgraden im Sinne einer verbesserten Lebensqualität und die fundierte Entscheidungsunterstützung im Vordergrund der neueren Einsatzbereiche.
Der Einsatz ‚neuer‘ Methoden eröffnet auch bei digitalen Anwendungen zusätzliche Möglichkeiten. Dabei geht es nicht nur um neue Auswertungsmethoden, die auf großen Datenmengen (Big Data) oder neuen Algorithmen (KI) basieren; sondern auch die digitale Bildverarbeitung mit dreidimensionalen Kameras oder die Visualisierung neuer Spektren sind wichtige Entwicklungsgebiete im Kontext der Assistenzsysteme für die Rinderhaltung.
Bei den Assistenzsystemen ist nicht nur die Komplexität der Anwendungen ein Unterscheidungskriterium, auch das Level der Prozesssteuerung bis hin zur -regelung ist sehr unterschiedlich. Insbesondere bei der Gesundheitsüberwachung ist der Mensch als ‚Entscheider‘ unverzichtbar, wenn es zu ‚Störungen‘ kommt. Die Fürsorgepflicht gegenüber dem Tier kann nicht auf das digitale System – im Sinne von automatisierten Behandlungen – übertragen werden.
Von:  Wolfgang Büscher1
; 1 Universität Bonn, Institut für Landtechnik, E-Mail: buescher@uni-bonn.de