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Züchtungskunde, 93, (5) S. 337-345, 2021, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Die Lateralität des Pferdes: Erfassungsmethoden,
genetische Parameter, Auswirkungen auf
die Zügelspannung und Pferd-Reiter-Kommunikation

Sandra Kuhnke ; Uta König von Borstel ; Justus-Liebig Universität Gießen, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, E-Mail: s.kuhnke@arcor.de; uta.koenig@agrar.uni-giessen.de

Der vorliegende Überblick über eine breit angelegte Studie beschreibt die Übereinstimmung der am Boden erfassten Lateralität mit der Lateralität während des Reitens, die Interaktion mit der Händigkeit des Reiters, sowie die Heritabilität der natürlichen Schiefe beim Pferd. Es wurden 12 Methoden zur Feststellung der Lateralität am Boden und während des Reitens an 5 Pferdegruppen (N = 6.553) verglichen und die Zügelspannung anhand von 110 Ritten (88 Pferde, 65 Reiter) gemessen. Die Zügelspannung wurde mit gemischtem Modell und die Methodenvergleiche mit Kreuztabellen, chi2-Tests, phi und Cramer’s V, sowie Pearson-Korrelationen untersucht. Die Heritabilitäten wurden mit uni- und bivariaten, linearen Tiermodellen geschätzt. Die Lateralität am Boden und während des Reitens stimmten nicht überein (P > 0,05). Einzig die Einschätzung des Reiters (P = 0,02) sowie die Schiefe der Hinterhand (P = 0,003) erlaubten Rückschlüsse. Die Heritabilitäten der Schiefe waren hoch (Warmblüter, n = 3.973) bzw. niedrig bis moderat (Vollblüter, n = 1.822). Die Stärke und Symmetrie der Zügelspannung wurden von der Lateralität des Pferdes (P = 0,04 bzw. P = 0,0003) und der Händigkeit des Reiters (P = 0,0003) beeinflusst.

Lateralität; natürliche Schiefe; Zügelspannung; Pferd-Reiter-Kommunikation; Symmetrie; genetische Parameter


Horse’s laterality: methods of determination, genetic aspects, interaction with rein tension and horse-rider communication

The present manuscript provides an overview of a large study, which examined the relation of laterality test results in horses obtained on the ground with laterality during riding, the interaction with human handedness and the heritability of the lateral displacement of the hindquarters. It compared 12 different laterality test methods on the ground and during riding between 5 groups of horses (N = 6.553) and examined rein tension of 110 rides (88 horses, 65 riders). Rein tension was analysed using linear mixed models. The relation of test methods was investigated using cross-tabulations, chi2-tests, phi and Cramer’s V, as well as Pearson-correlations. Heritability was estimated using uni- and bivariate linear animal models in DMU6. Laterality test results obtained on the ground did not agree with laterality during riding (p > 0.05). Only the rider’s assessment of their horse’s laterality (p = 0.02) and the lateral displacement of the horses hindquarters (p = 0.003) allowed conclusions. Heritability was high (warmbloods, n = 3.973) and low to moderate (Thoroughbreds, n = 1.822). The magnitude and symmetry of rein tension was mainly influenced by horse’s laterality (p = 0.04 and p = 0.003) and rider’s handedness (p = 0.0003).

laterality; rein tension; horse-rider interaction; symmetry; genetic parameters


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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