Eine Ankaufsuntersuchung (AKU) dient dazu, dem potentiellen Käufer den Gesundheitszustand des Pferdes aufzuzeigen und welche Auswirkungen dieser auf die aktuelle und zukünftige Nutzung hat. Gleichzeitig ist die AKU bzw. sind deren Ergebnisse häufig Streitgegenstand vor Gericht. Daher widmet sich diese Studie der Vergleichbarkeit von AKU-Befunden. Zwei geschulte Beobachter untersuchten 30 Pferde nach einem standardisierten AKU-Protokoll. Die Daten wurden auf individueller Ebene verglichen und ausgewertet. Zur Berechnung wurden Cohens Kappa (¿), gewichtetes Kappa (¿w), prävalenz-, verzerrungsbereinigtes Kappa (PABAK) für Daten mit einer Zwei- oder Dreipunkteskala sowie der Intraklassenkorrelations-Koeffizient (ICC), die Limits of Agreement und der Spearman-Rangkorrelationskoeffizient (RS) für alle Indikatoren auf der Grundlage kontinuierlicher Daten verwendet. 23 von 46 Indikatoren zeigten eine akzeptable (¿, ¿w ¿ 0,4; PABAK ¿ 0,4) bis gute (¿, ¿w ¿ 0,6; PABAK ¿ 0,75) Beurteilerübereinstimmung bei binären Indikatoren. Eine akzeptable (RS ¿ 0,4; ICC ¿ 0,4) bis gute (RS ¿ 0,7; ICC ¿ 0,7) Beurteilerübereinstimmung wurde für alle Indikatoren gefunden, die auf kontinuierlichen Daten basieren. Ernährungszustand, Narben oder Zustand der Hufe zeigten schlechte Werte für ¿ und PABAK. Diese Studie ergab insgesamt eine akzeptable bis gute Beurteilerzuverlässigkeit eines AKU-Protokolls. Dennoch sollten teils klarere Anweisungen festgelegt werden, um den Interpretationsspielraum zu verringern und die Vergleichbarkeit zu verbessern.
Von:  Laura Maxi Stange1
; Joachim Krieter1
; Friederike Schwarck1
; Irena Czycholl2
; 1 Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Hermann-Rodewald-Straße 6, 24118 Kiel, E-Mail: lstange@tierzucht.uni-kiel.de
; 2 Departement of Veterinary and Animal Sciences, University of Copenhagen, 106 91 Frederiksberg, Denmark