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Züchtungskunde, 89, (6) S. 434-450, 2017, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Bestimmung ökonomischer Gewichte für die
Zuchtwertschätzung mit Hilfe eines
Discrete Choice Experiments

N. Schulz1 ; U. Latacz-Lohmann1 ; G. Breustedt1 ; 1 Institut für Agrarökonomie der Christian Albrechts-Universität zu Kiel, Olshausenstraße 40, 24118 Kiel, Email: ulatacz@ae.uni-kiel.de

Die Zuchtwerte von Zuchttieren werden häufig so bestimmt, dass einzelne Zuchtmerkmale entsprechend ihrer ökonomischen Bedeutung in den Gesamtzuchtwert einfließen. Wir gehen in unserem Beitrag der Frage nach, ob die ökonomischen Gewichte der Zuchtmerkmale den Präferenzen der Milchviehhalter entsprechen. Mit einem Discrete Choice Experiment untersuchen wir, welchen Einfluss die einzelnen Zuchtmerkmale der Rasse Holstein Friesian auf die Wahlentscheidung des Milchviehhalters haben. Bei Betrachtung der ermittelten Präferenzen zeigen die Ergebnisse, dass das Zuchtmerkmal der Nutzungsdauer im Gesamtzuchtwert über- und die Zuchtmerkmale des Euters und Fundaments unterrepräsentiert sind. Weiterhin wird deutlich, dass der Preis für eine Sperma​portion für die befragten Betriebe nur von untergeordneter Bedeutung ist. Aus den Ergebnissen lässt sich weitergehend ableiten, dass ein verbesserter Gesamtzuchtwert gegebenenfalls nicht linear bestimmt werden könnte.

Discrete Choice Experiment; Holstein Friesian; Logit Modell; Zuchtwertschätzung


Determination of economic weights for breeding programs based upon a discrete choice experiment

The breeding value of an animal is usually determined in a way that reflects the economic importance of individual breeding attributes. This paper aims to answer the question of whether or not the economic weights assigned by the Holstein Friesian breeding program to each breeding attribute correctly represent the preferences of dairy farmers. We analyse the importance of each breeding attribute for dairy farmers’ decisions by means of a discrete choice experiment with 116 dairy farmers. The results indicate that the weight placed on functional herd life by the Holstein Friesian breeding program is too high in relation to dairy farmers’ preferences for this attribute. By contrast, the weight placed on udder and feet appears to be too low. Another important insight from the experiment is that the price for a portion of semen is relatively unimportant for farmers’ choices. Furthermore, the results lead to the conclusion that a new, improved breeding value cannot be determined through linear approximation of individual breeding attributes.

Discrete Choice Experiment; estimation of breeding values; Holstein Friesian; logit estimation


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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