Züchtungskunde, 80, (4) S. 291 – 3 02 , 2008, ISSN 0044-5401
Kritische Kontrollpunkte (CCP) in der Außenhaltung von Kälbern
D. Schäffer und E. von Borell
Zusammenfassung:
Vorliegend werden grundlegende und angewandte Untersuchungen zur Außenhaltung von Kälbern unter Berücksichtigung der physiologischen Anforderungen an die Außenklimabedingungen den daraus resultierenden baulichen Voraussetzungen und der Tiergesundheit gegenübergestellt. Dabei werden Einzel- und Gruppenhaltung miteinander verglichen. Die ganzjährige Außenhaltung bietet dem heranwachsenden Kalb ständig neue Umweltreize, die sich durch den Klimawechsel ergeben, und überfordert das Anpassungsvermögen der Kälber auch bei tiefen Umgebungstemperaturen nicht. Dies wirkt sich insgesamt positiv auf die Kälbergesundheit aus. Trotzdem sollten immer separate Stallplätze für die Aufnahme erkrankter Kälber zur Verfügung stehen. Bei der Aufstellung der Iglus muss auch an kühle Schattenzonen für den Sommer gedacht werden. Soziale Kontakte durch Artgenossen können auch unter Außenklimabedingungen nur durch eine frühe Gruppenhaltung gewährleistet werden. Der Tierhalter muss für diese Haltungsform ein erhöhtes Maß an Tierbetreuung, Einsatzbereitschaft und Sachkenntnis aufbringen. Resultierend aus dem jeweiligen Kenntnisstand werden Kritische Kontrollpunkte (CCP) für eine on-farm-Bewertung der Außenhaltung von Kälbern aufgestellt. In einem nächsten Schritt muss das Konzept in Milchviehbetrieben mit gleich großen Tierbeständen auf seine Praktikabilität validiert werden. Eine Grundvoraussetzung stellt dafür die Unterstützung von Administration, Zuchtverbänden, Tierhaltern und Tierärzten dar, die letztendlich das Konzept für die externe Kontrolle (z. B. Cross Compliance, Amtstierarzt) oder die betriebliche Eigenkontrolle der Kälberhaltung anwenden sollen.
Keywords/Stichworte:Kontrollpunkte (CCP), Kälber, Tiergerechtheit, Außenhaltung
Vorliegend werden grundlegende und angewandte Untersuchungen zur Außenhaltung von Kälbern unter Berücksichtigung der physiologischen Anforderungen an die Außenklimabedingungen den daraus resultierenden baulichen Voraussetzungen und der Tiergesundheit gegenübergestellt. Dabei werden Einzel- und Gruppenhaltung miteinander verglichen. Die ganzjährige Außenhaltung bietet dem heranwachsenden Kalb ständig neue Umweltreize, die sich durch den Klimawechsel ergeben, und überfordert das Anpassungsvermögen der Kälber auch bei tiefen Umgebungstemperaturen nicht. Dies wirkt sich insgesamt positiv auf die Kälbergesundheit aus. Trotzdem sollten immer separate Stallplätze für die Aufnahme erkrankter Kälber zur Verfügung stehen. Bei der Aufstellung der Iglus muss auch an kühle Schattenzonen für den Sommer gedacht werden. Soziale Kontakte durch Artgenossen können auch unter Außenklimabedingungen nur durch eine frühe Gruppenhaltung gewährleistet werden. Der Tierhalter muss für diese Haltungsform ein erhöhtes Maß an Tierbetreuung, Einsatzbereitschaft und Sachkenntnis aufbringen. Resultierend aus dem jeweiligen Kenntnisstand werden Kritische Kontrollpunkte (CCP) für eine on-farm-Bewertung der Außenhaltung von Kälbern aufgestellt. In einem nächsten Schritt muss das Konzept in Milchviehbetrieben mit gleich großen Tierbeständen auf seine Praktikabilität validiert werden. Eine Grundvoraussetzung stellt dafür die Unterstützung von Administration, Zuchtverbänden, Tierhaltern und Tierärzten dar, die letztendlich das Konzept für die externe Kontrolle (z. B. Cross Compliance, Amtstierarzt) oder die betriebliche Eigenkontrolle der Kälberhaltung anwenden sollen.