Züchtungskunde, 77, (1) S. 15 – 34, 2005, ISSN 0044-5401
Genetische Analyse von Lebensleistungs- und Fruchtbarkeitsmerkmalen bei Sauen der Rassen Deutsches Edelschwein, Deutsche Landrasse und Pietrain
Melanie HEUSING, H. HAMANN und O. DISTL
Zusammenfassung:
Das Ziel dieser Untersuchung war es, mittels multivariater Auswertungen der Lebensleistungsmerkmale Nutzungsdauer und Anzahl der insgesamt im Leben einer Sau lebend geborenen Ferkel mit den Fruchtbarkeitsmerkmalen Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf und Anzahl lebend geborener Ferkel im 2. bis 10. Wurf die Korrelationen zwischen diesen Merkmalen zu klären, um Möglichkeiten einer frühzeitigen Selektion auf Lebensleistungsmerkmale in der Schweinezucht aufzuzeigen. Für die Analyse standen 654 Sauen der Rasse Deutsches Edelschwein (DE), 12.837 Sauen der Deutschen Landrasse (DL) und 6.472 Sauen der Rasse Pietrain (PI) zur Verfügung. Das verwendete Modell beinhaltete die fixen Effekte des Erstferkelalters, der Zwischenwurfzeit, der Wurfnummer für die Würfe 2 bis 10 und die zufälligen Effekte von Herden-Jahr-Saison-Klassen sowie der permanenten Umwelt der Sau für den 2. bis 10. Wurf. Die trivariat bzw. bivariat geschätzten Heritabilitäten für die Nutzungsdauer lagen bei h2=0,19 bzw. 0,17 bei den DE-Sauen, 0,16 bzw. 0,10 bei den DL-Sauen und bei 0,22 bzw. 0,20 für die Sauen der Rasse Pietrain. Die entsprechenden Werte für die Anzahl insgesamt lebend geborener Ferkel betrugen h2=0,37 bzw. 0,18 (DE), h2=0,39 bzw. 0,12 (DL) und h2=0,32 bzw. 0,18 (PI). Für die Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf ergaben sich trivariat geschätzte Heritabilitäten von h2=0,19 (DE), 0,14 (DL) und 0,11 (PI), während die Schätzwerte für die Anzahl lebend geborener Ferkel im 2. bis 10. Wurf h2=0,18 (DE) und 0,16 (DL und PI) betrugen. Die additiv-genetischen Korrelationen zwischen den Lebensleistungs- und Fruchtbarkeitsmerkmalen waren bei allen Rassen positiv, was darauf hinweist, dass die Selektion auf Fruchtbarkeit mit längerer Nutzungsdauer und höherer Zuchtleistung einhergeht. Die ermittelten additiv-genetischen Korrelationen zwischen den Merkmalen Nutzungsdauer bzw. Anzahl insgesamt lebend geborener Ferkel und Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf ergaben für DE Werte von rg=0,57 bzw. 0,77, für DL rg=0,40 bzw. 0,67 und für PI rg=0,15 bzw. 0,55. Die additiv-genetischen Korrelationen zwischen der Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf und der vom 2. bis 10. Wurf lebend geborener Ferkel betrugen in den trivariaten Auswertungen durchschnittlich rg=0,87 für DE, 0,80 für DL und 0,68 für PI-Sauen. Die additiv-genetischen Korrelationen zwischen den beiden Lebensleistungsmerkmalen betrugen rg=1,00 für DE, 0,95 für DL und 0,96 für PI.
Keywords/Stichworte:Schwein, Lebensleistung, Nutzungsdauer, Anzahl lebend geborener
Ferkel, genetische Parameter, Deutsche Landrasse, Deutsches Edelschwein, Pietrain
Das Ziel dieser Untersuchung war es, mittels multivariater Auswertungen der Lebensleistungsmerkmale Nutzungsdauer und Anzahl der insgesamt im Leben einer Sau lebend geborenen Ferkel mit den Fruchtbarkeitsmerkmalen Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf und Anzahl lebend geborener Ferkel im 2. bis 10. Wurf die Korrelationen zwischen diesen Merkmalen zu klären, um Möglichkeiten einer frühzeitigen Selektion auf Lebensleistungsmerkmale in der Schweinezucht aufzuzeigen. Für die Analyse standen 654 Sauen der Rasse Deutsches Edelschwein (DE), 12.837 Sauen der Deutschen Landrasse (DL) und 6.472 Sauen der Rasse Pietrain (PI) zur Verfügung. Das verwendete Modell beinhaltete die fixen Effekte des Erstferkelalters, der Zwischenwurfzeit, der Wurfnummer für die Würfe 2 bis 10 und die zufälligen Effekte von Herden-Jahr-Saison-Klassen sowie der permanenten Umwelt der Sau für den 2. bis 10. Wurf. Die trivariat bzw. bivariat geschätzten Heritabilitäten für die Nutzungsdauer lagen bei h2=0,19 bzw. 0,17 bei den DE-Sauen, 0,16 bzw. 0,10 bei den DL-Sauen und bei 0,22 bzw. 0,20 für die Sauen der Rasse Pietrain. Die entsprechenden Werte für die Anzahl insgesamt lebend geborener Ferkel betrugen h2=0,37 bzw. 0,18 (DE), h2=0,39 bzw. 0,12 (DL) und h2=0,32 bzw. 0,18 (PI). Für die Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf ergaben sich trivariat geschätzte Heritabilitäten von h2=0,19 (DE), 0,14 (DL) und 0,11 (PI), während die Schätzwerte für die Anzahl lebend geborener Ferkel im 2. bis 10. Wurf h2=0,18 (DE) und 0,16 (DL und PI) betrugen. Die additiv-genetischen Korrelationen zwischen den Lebensleistungs- und Fruchtbarkeitsmerkmalen waren bei allen Rassen positiv, was darauf hinweist, dass die Selektion auf Fruchtbarkeit mit längerer Nutzungsdauer und höherer Zuchtleistung einhergeht. Die ermittelten additiv-genetischen Korrelationen zwischen den Merkmalen Nutzungsdauer bzw. Anzahl insgesamt lebend geborener Ferkel und Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf ergaben für DE Werte von rg=0,57 bzw. 0,77, für DL rg=0,40 bzw. 0,67 und für PI rg=0,15 bzw. 0,55. Die additiv-genetischen Korrelationen zwischen der Anzahl lebend geborener Ferkel im 1. Wurf und der vom 2. bis 10. Wurf lebend geborener Ferkel betrugen in den trivariaten Auswertungen durchschnittlich rg=0,87 für DE, 0,80 für DL und 0,68 für PI-Sauen. Die additiv-genetischen Korrelationen zwischen den beiden Lebensleistungsmerkmalen betrugen rg=1,00 für DE, 0,95 für DL und 0,96 für PI.