Züchtungskunde, 79, (1) S. 9 – 20, 2007, ISSN 0044-5401
Analyse des Milchmarktes unter besonderer Berücksichtigung der Milchquotenregelung
Monika Wohlfarth
Zusammenfassung:
Die Lage am Milchmarkt ist stark durch politische Vorgaben wie die Milchquotenregelung und die Milchmarktordnung, die über verschiedene Marktstützungsinstrumente verfügt, beeinflusst. Die Marktstützung wurde durch die Beschlüsse zur Agenda 2000 gravierend reduziert. Mitte 2006 waren die Reformschritte weitgehend umgesetzt. Der Überschuss an Milch, der bei Einführung der Milchquotenregelung in der Europäischen Gemeinschaft vorhanden war, hat sich in der über zwanzigjährigen Geschichte der Quotenregelung erheblich verringert. Der Markt nähert sich vor allem durch den stetigen Anstieg des Käseverbrauchs am Binnenmarkt zunehmend einer Gleichgewichtssituation. Die Marktpreise sind dem abgesenkten Stützungsniveau bei weitem nicht in vollem Umfang gefolgt. Bei Milchprotein scheint bereits ein Marktgleichgewicht zu bestehen, während bei Butter nach wie vor ein gewisser struktureller Überschuss vorhanden ist. Zur Reduzierung dieses Überschusses könnte die Absenkung der Milchfettgehalte über züchterische Maßnahmen einen Beitrag leisten.
Keywords/Stichworte:Milchquote, Milchmarkt, Milchfett, Milchviehhaltung
Die Lage am Milchmarkt ist stark durch politische Vorgaben wie die Milchquotenregelung und die Milchmarktordnung, die über verschiedene Marktstützungsinstrumente verfügt, beeinflusst. Die Marktstützung wurde durch die Beschlüsse zur Agenda 2000 gravierend reduziert. Mitte 2006 waren die Reformschritte weitgehend umgesetzt. Der Überschuss an Milch, der bei Einführung der Milchquotenregelung in der Europäischen Gemeinschaft vorhanden war, hat sich in der über zwanzigjährigen Geschichte der Quotenregelung erheblich verringert. Der Markt nähert sich vor allem durch den stetigen Anstieg des Käseverbrauchs am Binnenmarkt zunehmend einer Gleichgewichtssituation. Die Marktpreise sind dem abgesenkten Stützungsniveau bei weitem nicht in vollem Umfang gefolgt. Bei Milchprotein scheint bereits ein Marktgleichgewicht zu bestehen, während bei Butter nach wie vor ein gewisser struktureller Überschuss vorhanden ist. Zur Reduzierung dieses Überschusses könnte die Absenkung der Milchfettgehalte über züchterische Maßnahmen einen Beitrag leisten.