Der Futterwert von Körnerleguminosen wird maßgeblich durch die Konzentration an Energie und wertgebenden Inhaltsstoffen bestimmt. Zusätzlich gibt es antinutritive Substanzen, deren Art, Konzentration und Menge den Futterwert beeinflussen und zu Einstsatzbegrenzungen insbesondere bei Nicht-Wiederkäuerspezies führen können. Alkaloide, Phenolderivate, Glucopyranoside, Enzyminhibitoren, Saponine, Lectine und Phytinsäure zählen zu den wichtigsten antinutritiven Verbindungen in europäischen Erbsen-, Bohnen- und Lupinenarten. Entsprechend ihren chemischen Strukturen kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die eine Reduktion der Konzentration oder Aktivität der Antinutritiva bewirken. Diese können in chemisch-biologische und physikalische Verfahren unterschieden werden, wobei letztgenannten in der Praxis eine größere Bedeutung zukommt. Ziel dieses Beitrags ist es, die verschiedenen antinutritiven Faktoren der Körnerleguminosen zusammenfassend zu beleuchten und zu bewerten sowie einen aktuellen Überblick über Möglichkeiten zur Verringerung dieser Verbindungen zu geben, so dass zukünftig die Verwendung von Körnerleguminosen in der Nutztierernährung noch zielgerichteter erfolgen kann.
Von:  Dana Ohm1,2
; Karl-Heinz Südekum2
; 1 Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Olshausenstr. 40, 24098 Kiel
; 2 Institut für Tierwissenschaften, Universität Bonn, Endenicher Allee 15, 53115 Bonn; E-Mail: ksue@itw.uni-bonn.de