Anmelden

Züchtungskunde, 89, (4) S. 281-291, 2017, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Ansätze zur züchterischen Verbesserung der Nutzungsdauer von Sauen

J. Dodenhoff1 ; J. Bergermeier2 ; 1 Institut für Tierzucht, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Prof.-Dürrwaechter-Platz 1, 85586 Poing, E-Mail: Joerg.Dodenhoff@LfL.bayern.de ; 2 Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V.

Die Nutzungsdauer von Sauen ist nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein wichtiges Merkmal, sondern auch im Hinblick auf die Ansprüche der Gesellschaft an eine akzeptable Nutztierhaltung. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob Daten aus Ferkel​erzeugerbetrieben für die züchterische Verbesserung der Nutzungsdauer von Sauen genutzt werden können. Die wesentlichen Kennziffern der Nutzungsdauer der in Bayern kontrollierten Zuchtsauen haben sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Die Wurfziffer der lebenden Sauen und auch die Quote der bereinigten Bestandsergänzung sind relativ konstant geblieben. In dieser Untersuchung wurden annähernd 60.000 Reinzucht- und Kreuzungssauen aus Ferkelerzeugerbetrieben berücksichtigt, die aus bayerischen Herdbuchbetrieben stammten. Als Merkmal der Nutzungsdauer wurde die Verbleiberate zum zweiten Wurf gewählt. Sowohl mit einem der Binomialverteilung des Merkmals angemessenen Logit-Modell als auch mit einem linearen Modell wurden sehr niedrige Heritabilitäten von 0,04 bzw. 0,02 geschätzt. Es wurden moderate bis deutliche, züchterisch unerwünschte genetische Korrelationen mit Merkmalen des Eigenleistungstests wie mit Mast- und Schlachtleistungsmerkmalen der Stationsprüfung gefunden. Die genetischen Korrelationen der Verbleiberate mit Merkmalen der Fruchtbarkeitsleistung waren leicht negativ. Daten aus Ferkelerzeugerbetrieben können eine wichtige Ergänzung der Daten aus den Herdbuchbetrieben sein. Das gilt für Fruchtbarkeitsmerkmale, aber wegen der unterschiedlichen Selektionsstrategien vor allem für Merkmale der Nutzungsdauer.

Sauen; Abgangsursachen; Verbleiberate; genetische Parameter


Approaches for the genetic improvement of sow longevity

Sow longevity is an important trait for both economic as well as ethical reasons. Data from all sows under recording in Bavaria indicated that over the last ten years important figures related to sow longevity were almost constant. This study included approximately 60.000 sows from commercial farms raised in multiplier herdbook farms. Longevity was defined as the ability of a sow to have a second litter after a first litter was recorded (stayability), and it was coded as a binary trait. For single-trait analyses of stayability, binomial models fitting a logit-link function as well as linear models were applied. Estimates of heritability were very low for both models (0,04 and 0,02, respectively). Estimates of genetic correlation between stayability and performance test and station test traits were moderate to considerable and unfavourable. Estimates of genetic correlation between stayability and fertility traits were slightly negative. For certain traits it can be very helpful to combine data from herdbook farms and data from commercial farms for breeding purposes. Because of different selection strategies, data for longevity traits like stayability from commercial farms may be more informative than data from herdbook farms.

sows; culling reasons; stayability; genetic parameters


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

Manuskript einreichen

Sie möchten, dass Ihr Beitrag in der Züchtungskunde veröffentlicht wird? Alles Infos hierzu und was es zu beachten gibt, finden Sie unter nachfolgendem Link.

weitere Informationen

Abo

Beziehen Sie die Züchtungskunde im Abo - gedruckt, digital oder als Kombination

zu den Abo-Möglichkeiten