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Züchtungskunde, 92, (1) S. 8-17, 2020, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Warum überhöhte Produktionsstandards und Fleischverzicht nicht nachhaltig sind!

P. M. Schmitz ; Justus-Liebig-Universität Gießen, Michael.Schmitz@agrar.uni-gießen.de

Die mit numerischen partiellen und allgemeinen Gleichgewichtsmodellen ermittelten Ergebnisse des Beitrags weisen eine extrem schlechte Nutzen-Kosten-Bilanz von überhöhten Produktionsstandards, Fleischverzicht und Handelsbeschränkungen in Deutschland und der EU auf. Es werden große Einkommens- und Wohlfahrtsverluste für Erzeuger und Volkswirtschaft in Kauf genommen für bestenfalls marginale, mitunter aber auch kontraproduktive Beiträge zur Verbesserung der Umwelt- und Klimabilanz sowie der Ernährungssituation. Anstatt auf aktive Konsumsteuerung und Veränderung von Ernährungsstilen einerseits sowie auf kostenträchtige Produktionsstandards und einseitige Handelshemmnisse im nationalen Alleingang andererseits zu setzen, sollten die viel​versprechenden Potenziale von technologischen Fortschritten und Innovationen ausgeschöpft werden. Diese liegen in der Pflanzen- und Tierzucht, der Tierernährung, der Tierhaltung und Tiergesundheit sowie in Innovationen in Bewässerungs- und Bodenbearbeitungssystemen. Dazu sind entsprechende Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung von der Politik zu schaffen. Hier haben Deutschland und die EU noch Nachholbedarf.

Partielle/allgemeine Gleichgewichtsmodelle; überhöhte Produktionsstandards; vegetarische/vegane Ernährung; Land- und Wasserverbrauch; CO2-Emissionen; Ernährungssicherheit.


Why excessive production standards and meat renunciation are not sustainable!

The results of this contribution derived from numerical partial and general equilibrium models exhibit an extrem poor cost-benefit-ratio of tightened production standards, a meat-free diet and trade restrictions in Germany and the EU. Large producer income and social welfare losses are taken into account for at best marginal, sometimes even counterproductive, contributions to the environment and food security. Instead of unilaterally trying to change consumption and dietary preferences as well as introducing costly production standards and one-sided trade barriers at a national level, policy should focus on fully taking advantage of technological progress and innovation. These areas include plant and livestock breeding, animal feeding, livestock production, animal health as well as irrigation systems and soil management. Hence, policy should create the according framework for research and development. In this area, Germany and the EU still need to catch up.

Partial/general equilibrium models; tightened production standards; vegetarian and vegan diet; land/water use; CO2 emission; food security.


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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