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Züchtungskunde, 93, (6) S. 417-429, 2021, ISSN 0044-5401
© Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart

Scientific Articles

Zuchtwertschätzung für Schafe in Deutschland

W. Ruten1 ; D. Segelke1 ; 1 Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V., Heinrich-Schröder-Weg 1, 27283 Verden (Aller), E-Mail: Wolfgang.Ruten@vit.de

Die VDL (Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e,V.) ist als Dachverband der deutschen Landesschafzuchtverbände der Auftraggeber für die Zuchtwertschätzung Schafe. Erst durch die Konsolidierung der Abstammungs- und Leistungsdaten während des Aufbaus des gemeinsamen Herdbuchsystem serv.it Ovicap im vit war die Entwicklung und Einführung einer bundesweiten Zuchtwertschätzung für Schafe möglich. Diese wird seit 2014 für insgesamt 25 Schafrassen einmal jährlich, seit 2021 zweimal jährlich durchgeführt. Dabei werden alle bekannten Abstammung- und Leistungsdaten aus der Feldprüfung (Fruchtbarkeit, Mast- und Schlachtleistungsmerkmale, Exterieurbeurteilung zur Herdbuchaufnahme bzw. Körung sowie der Mütterlichkeit bzw. Säugeleistung) in der Zuchtwertschätzung berücksichtigt.

Innerhalb der einzelnen Merkmalskomplexe werden verschiedene statistische Modelle angewendet: Für die Fruchtbarkeit wird ein BLUP-Einmerkmals-Wiederholbarkeits-Modell, für alle anderen Merkmalskomplexe werden BLUP-Mehrmerkmals-Modelle verwendet. Die aus der Schätzung resultierenden originalen Zuchtwerte werden innerhalb der Rasse auf einer jährlich angepassten Basis eingestellt und als Relativzuchtwerte mit einem Mittelwert von 100 Punkten sowie einer genetischen Standardabweichung von 20 Punkten eingestellt.

Mit der Einführung und Etablierung der bundesweiten Zuchtwertschätzung Schafe stehen den Schafzüchtern und auch den Landesschafzuchtverbänden für ausgewählte Merkmale ein weiteres Hilfsmittel für die Selektion von Zuchttieren zur Verfügung: objek​tive Schätzwerte, die über die Regionen hinweg vergleichbar sind. Die Zuchtwertschätzung kann und wird bei konsequenter Anwendung zur Produktivität in der Schafzucht beitragen.

Schafe; Plausibilitätsprüfung; Zuchtwertschätzung


Genetic evaluation for sheep in Germany

The VDL (Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e. V.) as the umbrella organiza​tion of the German State Sheep Breeding Associations is the client for the sheep breeding value assessment. A consolidation of the pedigree and performance data during the development of the common herd book system at vit (serv.it Ovicap) allowed the establishment and introduction of a nationwide breeding value estimation for sheep. Since 2014 routine evaluation is executed once a year for 25 different sheep breeds. Since 2021 routine evaluation is executed twice a year. All known pedigree and performance data from the field test (fertility, fattening and slaughter performance characteristics, exterior classification for herd book recording or licensing as well as maternity or mammalian performance) are taken into account for the breeding value estimation.

Various statistical models are used within the individual trait complexes: A BLUP single-trait repeatability model is used for fertility, and BLUP multi-trait models are used for all other feature complexes. The breeding values are expressed as relative breeding values with an average of 100 points and a genetic standard deviation of 20 points.

With the introduction and establishment of the nationwide breeding value estimation for sheep, breeders and also the regional breeding associations have access to an inno​vative tool for breeding selection. Furthermore the objective breeding values are comparable across the regions. By using this source of information consistently, the breeding value estimation can and will contribute to productivity increase in sheep breeding.

sheep; plausibility check; genetic evaluation


Impact Factor (SCI) 2023: 0.3

 5-Jahres-Impact-Factor (SCI) 2023: 0.2

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