Zielkonflikte in der Landwirtschaft sind oft sehr komplex und fordern eine umfassende und fachübergreifende Diskussion, damit nachhaltige Lösungen erarbeitet werden können. Vor diesem Hintergrund hatte diese Arbeit zum Ziel, Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft (christliche Ethik) miteinander zu verbinden. Dazu wurde in dieser Arbeit der Zielkonflikt zwischen der Hochleistungszucht und der Erhaltung tiergenetischer Ressourcen beim Milchrind diskutiert. Zunächst wurde zu einer Review-Frage ein systematisches Review nach der Methode von Page et al. (2021) durchgeführt. Anschließend wurde der ganzheitliche Ansatz in der jüdisch-christlichen Spiritualität sowie die Soziallehre der katholischen Kirche vorgestellt. Der Schwerpunkt wurde hier auf die Sozialenzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus Über die Sorge für das gemeinsame Haus (2015) (Papst Franziskus, 2015) gesetzt. Aus dieser wurden sechs Bewertungskriterien für die christlich-ethische Beurteilung der Zielkonflikte formuliert. Der Zielkonflikt wurde anhand dieser bewertet. Anschließend wurden Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für Landwirte, Verarbeitung, Handel bzw. Wirtschaft, Politik und Verbraucher formuliert. Abschließend wurde aufgezeigt, welche weiterführenden Möglichkeiten noch zur Vertiefung der Diskussion des betrachteten Zielkonflikts bestehen.
Von: Isabella Seidl1
; Christian Hecht2
; Ruben Schreiter1
; Markus Freick1
; 1 Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fakultät Landbau/Umwelt/Chemie, 01326 Dresden
; 2 Bistum Dresden-Meißen, röm.-kath. Pfarrei St. Franziskus Wurzen, 04808 Wurzen, E-Mail: isabella.seidl3@web.de; markus.freick@htw-dresden.de